Eschenlohe im Loisachtal

Fernab von überlaufenden Urlaubszielen, bietet Eschenlohe mit seinem bis heute noch erhaltenen ländlich, dörflichen Charakter, Erholung und Entspannung. Verkehrsmäßig ist der Ort bestens zu erreichen, aber weder der etwas abgelegene Autobahnanschluss noch der DB-Bahnhof stören die Ruhe des Ortes. Kein Durchgangsverkehr beeinträchtigt die saubere Luft. Eschenlohe liegt an der Bahnstrecke München - Garmisch-Partenkirchen. Gäste, die gerne bequem und umweltfreundlich reisen, haben so die Möglichkeit einen Urlaub ohne Auto zu verbringen.

Von der kleinen Bahnstation aus gelangt man schnell in das Ortsinnere. Im schönen Loisachtal, mitten in einer bezaubernden Landschaft, liegt Eschenlohe, das Tor zum Werdenfelser Land. Umgeben von der Großartigkeit des Ester- und Ammergebirges, fügt sich der Ort sanft in einen stillen Winkel am Eingang des Tales in die Natur ein. Der höchste Gipfel der Umgebung von Eschenlohe (636 über NN) ist der Krottenkopf im Estergebirge mit 2.086 m. Ein herrlich freier Blick über eine unberührte Landschaft bis zum Wettersteinmassiv mit der Zugspitze geben der Lage des Ortes seinen besonderen Reiz.

Auf geschichtsträchtigem Grund, im Tal zwischen Ester- und Ammergebirge, dort wo nachweislich um 200 n. Chr. unter Septimus Severus die Römerstraße ausgebaut wurde und gen Norden führte, erhoben sich später die das Land beherrschenden Burgen, zu denen auch die Burg der Grafen von Eschenlohe gehörte. Diese befanden sich auf einem Hügel – dem Vestbühl – am südlichen Ortsende. Die Besitztümer der Grafen von Eschenlohe erstreckten sich nach Süden über Partenkirchen und Mittenwald weit hinaus bis nach Ultental in Südtirol, nach Norden bis Murnau und zum Staffelsee. Weiter nördlich waren ihre Besitzungen zwischen jenen der Grafen von Andechs verstreut. Man vermutet, daß sie mit diesen in verwandtschaftlicher Beziehung standen. Dafür spricht die Übereinstimmung des Wappens beider Grafen-geschlechter.

 

Udulschalk, vermutlich ein Bruder des Grafen Berthold I. von Eschenlohe wurde 1184 zum Bischof von Augsburg. Berthold III., erstmals urkundlich 1246 erwähnt, hatte keine männlichen Nachkommen und verkaufte seinen gesamten Besitz im Jahre 1294. Ein Teil davon, einschließlich Eschenlohe, wurde Eigentum des Hochstifts Augsburg; dieses Gebiet wiederum 1332 an Kaiser Ludwig verkauft, der es an das Kloster Ettal übergab. Besitzungen Partenkirchen und Mittenwald veräußerte Berthold III. für 1000 Mark lötiges Silber undjährlich - bis an sein Lebensende - 5 Fuder Bozener Weines an den Bischof von Freising. Der Name des Eschenloher Grafengeschlechtes ist ab dem 14. Jh. nicht mehr nachzuweisen. Nach dem Verfall der Burg errichteten Ansiedler ihre Häuser aus den Steinen des Burggemäuers. Ein ansehnlicher Ort entstand.

Dort, wo sich einst die Burg erhob, wurde 1628 aus dem zerfallenen Turm die St. Nikolaus Kapelle erbaut, von der man - wie einst die Grafen von Eschenlohe – einen herrlichen Blick über das ganze Loisachtal hat. 1764 bis 1782 erbaute das Kloster Ettal dem Ort eine schöne Kirche zu Ehren des Märtyrers Clemens.


Text aus "Eschenlohe im Loisachtal", Broschüre des Verkehrsamts Eschenlohe, 2005